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"Meat Market - Schöner Schein" von Juno Dawson (Renée)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Ein interessanter Blick hinter die Kulissen der Modelwelt. Besonders gefallen hat mir der Aufbau des Buches.

 

Realitätsnah, offen und grau

Ein Model werden? Gescoutet werden? Ist das nicht von vielen Jugendlichen der Traum des Lebens? Haufenweise Geld verdienen für "nur" auf und ab zu laufen?

 

Jana Novaks Traum war es nicht Model zu werden, doch trotzdem willigte sie ein, als sie im Freizeit gescoutet wird. Man soll die Chancen ergreifen, die einem geboten werden, oder? Aber sind alle Entscheidungen die richtigen Entscheidungen? Jana wird zu ihrer eigenen Überraschung rasend schnell berühmt in der Modebranche, was ihr ermöglicht bei Reisen und Partys dabei seien zu können und Promis zu treffen. Jana ist ganz fasziniert von dieser neuen Welt, doch schon bald soll sie auch die Schattenseiten der Modebranche kennlernen. Wird sie es schaffen den Halt nicht zu verlieren?

 

Das Buch ist gut lesbar geschrieben sodass man es in kurzer Zeit verschlingt. Ehe man es sich versieht hat man zehn Seiten gelesen, dabei sind doch erst fünf Minuten vergangen. Ich war wirklich verdutzt als das Buch plötzlich vorbei war. Ich hatte es zwar zwischen drin abgebrochen, um andere Bücher zu lesen. Doch sobald man es wieder in die Hand nimmt, ist man gleich wieder gefesselt, obwohl das Buch gar nicht wirklich spannend ist.

 

In meinen Augen war Janas Charakter ein wenig emotionslos, sie hat zwar viel gespürt, doch bei mir kamen ihre Gefühle nicht richtig an. Das fand ich schade, denn ich fand die Protagonisten alle sehr sympathisch. Es hat sich so angefühlt, als würde ein Schleier mir ihre Gefühle verdecken, sodass ich weiß, was sie fühlt, nur dass ich es nicht fühlen kann.

 

Vor allem hat mir am Buch der Aufbau gefallen. Die ganze Geschichte war wie ein Film aufgebaut, das erfährt man jedoch erst zum Schluss des Buches. Am Ende jedes Kapitels wurden Interviewszenen von Jana Novak "eingeblendet", die schlechte Vorahnungen prophezeit hat. Das hat Fragen aufgeworfen wie: "Was meint ihr?" "Was passiert als nächstes?" Das hat das Buch noch interessanter gemacht.

 

Bemerkenswert war auch, dass Juno Dawson bestimmte Themen beiläufig erwähnt oder erst nach mehren Seiten. Zum Beispiel trägt Janas beste Freundin ein Kopftuch, das hat man als Leser*in aber erst drei Seiten nach dem man sie kennengelernt hat erfahren. Zum Beispiel nach dem sie am Saum ihres Kopftuches gespielt hat. Juno Dawson hat das so selbstverständlich gesehen, wie wir es eigentlich auch sehen sollten!

 

In meiner Überschrift habe ich die Adjektive "realitätsnah, offen und grau" genannt. An dieser Stelle möchte ich erläutern was ich damit meine:

 

Realitätsnah empfinde ich die Geschichte, das der Schreibstil sehr Schimpfwörter geladen war und sich so, ob man es glaubt oder nicht, echter angefühlt hat. Es gab Probleme, die man nicht in einer rosaroten Sonnenbrille betrachtet hat und die Menschen, die es in diesem Buch gab, hätte es in meinen Augen auch im echten Leben geben können-


Es wurden viele Themen sehr offen angesprochen und die Autorin hat kein Blatt vor den Mund genommen. 


Doch trotzdem war die Atmosphäre sehr grau, nicht düster, sondern belegt, wie schon gesagt, es hat sich so angefühlt als hätte jemand einen grauen Schleier über das Buch geworfen, was es einem erschwert richtig in die Gedanken der Charaktere einzutauchen. Daher finde ich auch das die Farbgebung des Covers sehr passen ist.

 

Dieses Buch wirft ein anderes Licht auf die Modelwelt und lässt viele junge Leser*innen zweimal nachdenken, ob sie wirklich Mode werden wollen. Oder ob sie die Modebranche, die sie sich vorstellen, nur ein Traum ist.

 

Denkt ihr, dass dieses Buch auch euren Blick auf die Modewelt ändern könnt?

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