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"Sydney Love - Zwischen Gestern und mir die Welt" von Antje Herden (Johanna)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

 

Flucht ins neue Leben

Möglichst weit weg vom goldenen Käfig ihrer Eltern ist alles, was Charlotte will. Dazu verhelfen ihr ein Flugticket nach Australien, abrasierte Haare und ihr neuer Spitzname "Charly", wie sie von nun an genannt werden möchte. Der Start ins neue Leben ist holprig, kurz nach der Ankunft werden ihr all ihre Ersparnisse von einem Skater weggeschnappt. Glücklich wird sie zunächst bei Carey und Atlas, dem liebenswerten Jungen, den sie betreut. Doch bald kommt die Liebe ins Spiel: Straßenmusiker Josh, der einiges zu verbergen scheint, oder der charmante Will, der sie so an zu Hause erinnert? 

 

Direkt zu Beginn werden wir mit Charly in ihren Neuanfang geworfen, sodass ich gleich gespannt weiterlesen wollte. Sie ist ein cooles, authentisches Mädchen mit teils nicht den besten Entscheidungen und Plänen, die mir oft zu gewagt und unüberlegt schienen. So habe ich bald ständig mit Katastrophen gerechnet und wollte Charly und ihre Geschichte nicht mehr loslassen, hatte ich das Buch einmal in die Hand genommen. Ständig war ich selbst zwiegespalten und ebenso verwirrt wie Charly, was beweist, wie mitreißend und nahegehend "Sydney Love" ist. Besonders fasziniert hat mich Charly zusammen mit dem kleinen Atlas, der ganz klar der Königscharakter war (offensichtlich nicht nur für mich)  : ) Der Schreibstil ist zackig und schafft es dennoch, bildhaft zu sein. Trotzdem war ich zunächst etwas irritiert und kam nicht wirklich ins Buch. Später gefielen mir Antje Herdens Worte immer besser, da sie zum Teil auch an Poetry Slam erinnerten. Spannend! Da mir Musik selbst sehr wichtig ist, habe ich mich gefreut, welch große Rolle sie im Buch gespielt hat. Die letzten Seiten verschlang ich mit einem Grinsen und dem dringenden Wunsch nach Sommerurlaub am Meer.

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Kommentare: 2
  • #1

    Susanna | BuchBackStube (Freitag, 06 Mai 2022 15:27)

    Ich hab mich auch oft über Charly aufgeregt. Den Schreibstil fand ich aber durchgehend nicht ganz einfach zu lesen. Ich muss zugeben, dass ich mich so gar nicht in Charly hineinversetzen konnte, zum Glück gab es Atlas, sonst hätte ich das Buch wohl weggelegt.
    Liebe Grüße
    Susanna

  • #2

    Johanna | CoLibri (Freitag, 06 Mai 2022 17:53)

    Hi Susanna,
    am Anfang war ich auch nicht richtig begeistert, zum Schreibstil habe ich ja schon geschrieben, dass er mir immer besser gefallen hat. Charly hat mich erst sehr genervt, weil sie so komische Sachen gesagt und gemacht hat, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich dadurch erst richtig mitfiebere, weil sie eben nicht perfekt ist.
    Atlas - ja, ein Traum und auch bei mir das absolute Highlight :)
    Liebe Grüße,
    Johanna