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"Als die Stadt in Flammen stand" von Kimberly Jones und Gilly Segal (Johanna)

Bewertung: ⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Aufrüttelnd, aber zu sehr auf Drama fokussiert.

 

Wenn Rassismus eskaliert

Bei einem Footballspiel an einer Highschool in New York bricht auf einmal eine Massenschlägerei aus, die nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Campbell und Lena, die sich sonst auf dem Gang ausweichen, treffen mitten im Chaos an einem Essensstand aufeinander, an dem Campbell arbeitet. Die beiden müssen plötzlich zusammenhalten und versuchen gemeinsam, die Nacht zu überleben, während die Situation immer weiter eskaliert.

 

In fünf Teilen schildert das Autorinnenpaar die wachsende Dramatik und Gefahr der Umstände. Der Aufbau ist gelungen dargestellt, wie sich Denkweisen innerhalb von Stunden extrem verändern und sich alles immer weiter in die Höhe treibt. Aus den Sichtweisen der beiden Mädchen zu schreiben war absolut passend und auch im Schreibstil lassen sie sich unterscheiden. Lenas doch oft sehr lockere Umgangssprache war allerdings nicht immer einfach zu lesen und hat mich zeitweise ziemlich gestört. Dennoch ließ sich das Buch grundsätzlich schnell und angenehm durchlesen und war durchaus ein Pageturner.

 

Ein großer Fokus liegt auf der Dramatik der einen Nacht, die vor allem durch die Thematik Rassismus immer weiter gesteigert wird. Das hat mir in manchen Punkten die Auge geöffnet, erschien aber immer öfter sehr übertrieben. Der Spannungspegel wird dadurch ständig auf die Spitze getrieben, was es insgesamt weniger interessant macht. Da das Buch oft mit "The Hate U Give" von Angie Thomas gleichgestellt wird, noch kurz etwas dazu. Natürlich ist Thug ein Meisterinnenwerk und von ähnlichen Büchern kaum zu erreichen. Doch Angie Thomas hat es aus meiner Sicht deutlich besser geschafft, das Buch auch authentisch zu gestalten und nicht nur wachzurütteln. "Als die Stadt in Flammen stand" enthält sozusagen nur extremen Szenen von Thug und weniger die Gefühle und Reflexion des Geschehens.

 

Dennoch glaube ich daran, dass auch dieses Buch etwas bewirken kann und deshalb Sichtbarkeit verdient hat, um sich zumindest der Problematik Rassismus bewusst zu werden.

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Kommentare: 2
  • #1

    Neele/Lesopard (Dienstag, 02 November 2021 16:15)

    Hm... Ich hatte mir dieses Buch auch gekauft (im September) und jetzt liegt es auf meinem Sub.� Werde es irgendwann mal lesen, mal gucken, wie es mir gefällt!

  • #2

    Jofee (Dienstag, 02 November 2021 21:53)

    Ich bin gespannt auf deine Meinung! Es öffnet in jedem Fall die Augen und lohnt sich zu lesen.