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"Glory - Das längste Pferderennen der Welt" von Lauren St John (Johanna)

Titel: Glory - Das längste Pferderennen der Welt | Autorin: Lauren St John | Übersetzerin: Eva Riekert | Verlag: Freies Geistesleben | Seiten: 364 | Erscheinungsjahr: 2016  | Altersempfehlung: ab 14 Jahren | Preis: 19,90€ | Buch kaufen

 

Ich bedanke mich beim Verlag Freies Geistesleben für das Rezensionsexemplar! 

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Ein mitreißendes Rennen, einzigartige Charaktere und atemberaubende Landschaften!

 

Konkurrenz und Liebe - funktioniert das?

Als Alex zu Hause ziemlichen Mist baut, schicken ihre Eltern sie in ein Boot Camp. Dort soll sie sich ihrer Fehler eingestehen und bessern - doch sie denkt weiterhin nur an Flucht. Als sich ihr die Chance bietet, reißt sie zusammen mit dem vernachlässigten Palomino Scout aus und gelangt tatsächlich bis zum Startpunkt des Glory, einem herausfordernden Rennen über 1.200 Meilen. Die Reiter*innen müssen Wind und Wetter trotzen und das beste aus sich und ihren Pferden herausholen. Da Alex eine sehr gute Reiterin ist, nutzt sie die Teilnahme als Gelegenheit zu entkommen. Schon bald trifft sie Will, der ebenfalls wichtige Gründe hat teilzunehmen. Als jüngste Reiter*innen verstehen sich die beiden immer besser - aber 1000 Meilen weiter warten die 250.000 Euro Preisgeld auf nur eine*n von ihnen...

 

Schon von Anfang an ist klar, dass man es hier mit ganz besonderen, individuellen Charakteren zu tun hat. Die unbändige, ausgerissene Alex, Will, der alles für seine Stute tun würde, die Erwachsenen, die auch nicht immer alles richtig machen. Für jeden Charakter hat die Autorin Eigenschaften, Macken, eine Geschichte gefunden und ihnen einen Platz in ihrem Buch eingeräumt. Eine beginnende Beziehung zwischen zwei so unperfekten, völlig verschiedenen Jugendlichen, die nur ihr ausgeprägter Kampfgeist und ihre Liebe zu Pferden eint, ist natürlich besonders spannend. 

Der Schreibstil und die Beschreibungen haben mich wortwörtlich umgehauen. Wirklich. Mit wenigen Worten schafft Lauren St John eine atemberaubende Filmkulisse in meinen Kopf, als wäre ich selber dabei. Die Anstrengungen und Schmerzen vom langen Reiten habe ich selber gespürt, die himmlischen Sonnenaufgänge mit Alex und Will bewundert. Das Buch verströmt eine so authentische, wilde Atmosphäre, wie es mir selten begegnet!

 

Und da sah Alex es.

Alle Grashalme waren von einem Eistropfen umschlossen

und hatten ein gewöhnliches Stück Wiese in einen glitzernden Teppich verwandelt.

Aber es war nicht nur das Gras.

In der von Wald bestandenen Wildnis um sie herum war jedes Blatt,

jede Nadel in einen Eiszapfen gehüllt,

durch den der Sonnenaufgang seine rosig goldenen Strahlen schoss.

Der Gesamteindruck war überwältigend.

 

 

aus Glory - Das längste Pferderennen der Welt, Lauren St John

 

Dazu kommen die schönen, passenden Metaphern und der angenehme Schreibstil, der mich nur so durch die Seiten galoppieren ließ. (Kein Wunder, dass es so viele Zitate in unserer Sammlung aus "Glory" gibt ;-))

Die Atmosphäre wurde verstärkt durch die historischen Fakten, die ab und zu in die Geschichte eingeflossen sind, sowie die indianischen Zeichen (siehe Bilder) über jedem Kapitel und zwischendrin. Hinten findet sich ein Glossar, in dem jedes Zeichen gedeutet wird und so die Stimmung der einzelnen Kapitel unterstützt.

 

Die Abschnitte sind aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, meist Alex oder Will, aber auch vom Rennleiter oder den Eltern. Dies ermöglicht einen tieferen Einblick in die Handlung. Witzig ist auch, dass sich einzelne Elemente an mehreren Stellen wiederfinden lassen, wie ein unnachgiebiger Elch, der mich immer wieder zum lachen brachte. Gleichzeitig hätte sich durch die wechselnde Erzählung noch etwas mehr Potenzial bezüglich der Spannung ausschöpfen lassen, das nicht immer ganz ausgenutzt wurde.

Und das Ende - hach! Ich hatte ein Dauergrinsen im Gesicht :-))

 

Insgesamt ein Buch, das ich jedem und jeder empfehlen kann, ob Pferdefan oder nicht! ;-)

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