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Gastrezension zu "Spellslinger" von Sebastien de Castell (Miriam)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Ein zauberhafter, fesselnder Auftakt zu einer spannenden Fantasy-Reihe. Allein der Schreibstil und die Charaktere sind einfach unglaublich toll!

 

Wie jeder andere Zauberschüler des Volkes der Jan’Tep muss auch Kellen bis zu seinem 16. Geburtstag die große Magierprüfung bestanden haben, sonst steigt er zu den Sha’Tep ab, die von den Jan’Tep wie Sklaven behandelt werden. Blöd nur, dass seine magischen Kräfte immer schwächer werden. Also versucht Kellen, mit Worten und Tricksereien die Prüfungen zu bestehen, bis er eines Tages dabei auffliegt. Während sich seine alten Freunde immer mehr von ihm abwenden und auch seine Familie nicht mehr viel von ihm wissen will, kommt er mit der Hilfe von Mer’esan, der Witwe des Fürsten, einer seltsamen Streunerin und seinem Schutztier Reichis einer uralten Lüge auf die Spur, die sein ganzes Leben verändern wird.

 

Das Buch ist unglaublich spannend, keine Seite wird verschwendet und es passieren ständig wichtige Dinge. Nach und nach wird man immer weiter in Kellens Welt hineingezogen und kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Kaum ist ein Rätsel gelöst, gibt sich bereits das nächste auf. Gerade deswegen muss man sich beim Lesen manchmal aber unglaublich konzentrieren, damit man nichts Wichtiges verpasst. Das war manchmal ein bisschen anstrengend und nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, musste ich erst mal meine Gedanken sortieren.

 

Abgesehen von der coolen Welt sind die Charaktere der absolute Hammer. Kellens kluge Art ist mir super sympathisch und ich konnte mich richtig gut in ihn hineinversetzen. Sebastien de Castell gelingt es bestens, alle Gefühle von Kellen auf den Leser überspringen zu lassen, egal ob Wut, Trauer, Erleichterung oder Kellens Gefühle für seine Mitschülerin Nephenia, und das, ohne irgendwelche kitschigen Gefühlsbeschreibungen zu benutzen. Auch die gewiefte Streunerin Ferius hat mir sehr gut gefallen, sie hat wortwörtlich immer ein Ass im Ärmel. Und Kellens Schutztier Reichis kann man einfach nicht widerstehen: das Katzeneichhörnchen hat seine eigene Art, die mich nicht selten zum Lachen gebracht hat.

 

Der Schreibstil von Sebastien de Castell hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat er aus Kellens Ich-Perspektive geschrieben, was sehr gut passt, denn so ist man immer hautnah am Geschehen dran. Beim Lesen habe ich auch nicht viel über den Stil nachgedacht, was ich mal als gutes Zeichen werte, schließlich will man nicht von der Geschichte abgelenkt werden. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, waren die viele Apostrophe, die in den Namen auftauchen, wie zum Beispiel Ke’heops, Mer’esan und Osia’phest. Allerdings muss man zur Verteidigung sagen, dass sie durchaus eine Bedeutung haben und nicht nur da sind, um eine mysteriöse Stimmung zu erzeugen.

 

Insgesamt ist „Spellslinger – Karten des Schicksals“ von Sebastien de Castell, übersetzt von Katharina Orgaß und Gerald Jung, ein zauberhafter, origineller und fesselnder Auftakt zur „Karten des Schicksals“-Reihe, die insgesamt sechs Bände hat. Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Band zu lesen! Leider sind bis jetzt nur die ersten zwei Bände der Reihe ins Deutsche übersetzt worden. Zwar habe ich im Internet nichts dazu gefunden, aber ich gehe davon aus, dass auch noch die weiteren Bände folgen werden. Der zweite Band ist in Deutschland schließlich erst vor 4 Monaten erschienen, mit einem Abstand von 8 Monaten zum ersten Band.

 

 

Übrigens: Spellslinger oder eher spell slinger ist Englisch und bedeutet laut DeepL-Übersetzer Zauberkünstler.

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Kommentare: 2
  • #1

    Emma ohne Schnickschnack (Freitag, 19 März 2021 08:15)

    Mir hat das Buch auch echt gut gefallen. Allerdings habe ich echt lange gebraucht mit dem Lesen und ich habe das Buch neun mal (ja, neun) abgebrochen und dann doch weiter gelesen, weil mir der Schreibstil echt Probleme bereitet hat. Trotzdem: Die Welt, die Story und die Protas waren der Hammer.
    Buuchige Grüße von Emma
    PS:
    Tolle Rezi!
    ...und ja, das U zu viel ist Absicht

  • #2

    Miriam (Mittwoch, 07 April 2021 15:17)

    Mega, dass es dir dann doch noch ein bisschen gefallen hat : ) Kenne den struggle mit dem Tausend Mal abbrechen leider zu gut...