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"Die blaue Ritterin" von Sarah Knausenberger (Johanna)

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐⭐

Kurzmeinung: Ein unglaublich berührendes, lesenswertes Kinderbuch über Freundschaft

 

Sehr besonders - aber gut besonders!

Die 10-jährige Mona ist meistens alleine. Ihre Mutter arbeitet den ganzen Tag als Ärztin, ihren Vater kennt sie nicht. So fällt es ihr auch nicht schwer, den ganzen Tag zu Schweigen. Wenn sie das geschafft hat, wartet die Rote Burg auf sie, Monas eigene Welt. Die Burg ist ihr zweites Zuhause, erbaut aus Schweigestunden. Dort ist sie fröhlich, spricht, hat ein eigenes Türmchen mit Himmelbett... Doch eigentlich wünscht sie sich nichts mehr als "echte" Freund*innen. Dieser Wunsch scheint gar nicht so weit entfernt, als sie mit ihrem Mitschüler Julius einen Mauersegler rettet, doch bald muss sie sich zwischen den Welten entscheiden...

 

Schon im ersten Augenblick macht das Debüt der Autorin einen besonderen Eindruck, vor allem durch die einzigartigen Bilder von Ulrike Möltgen. Am Anfang jedes Kapitels findet sich jeweils über eine Seite ein wahres Kunstwerk, in dem man richtig versinken kann.

Auch die Schrift fällt beim ersten Blättern auf, sie ist wechselnd blau oder schwarz. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, was es damit auf sich hat, aber dieser kreative Zusatz ergänzt das Buch perfekt. An einigen Stellen gibt es sogar Farbverläufe, die auf beeindruckende Weise faszinieren, da sie wunderbar mit der Handlung verflochten sind.

Nun aber zur Geschichte: "Die blaue Ritterin" hat mich vollkommen gefesselt und unvergleichlich verzaubert. Monas Traurigkeit hat mich selber richtig mitgenommen und berührt. Denn das Mädchen ist so stark, obwohl sie schrecklich einsam ist. Ihre Situation hat sie mir noch sympathischer gemacht, als sie eh schon war, und ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen und etwas mit ihr unternehmen. Besonders hart war, als beschrieben wurde, wie sie ein Weihnachtsfest alleine verbracht hat :´(

Die Atmosphäre ist also eher düster und macht einen selber traurig, aber Kinder werden sich trotzdem in das Buch einfinden und Mona weiter begleiten wollen. Tatsächlich handelt es sich trotz dieser Bedrücktheit um ein richtiges Wohlfühlbuch, es gibt durchaus auch fröhliche Szenen. 

Ich bin vollkommen in dieses eher ungewöhnliche Buch abgetaucht und kann es allen, die eine besondere Erfahrung machen wollen, nur ans Herz legen!

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